IDK-Konferenz 2022

Neuanfänge in Forschung und Lehre

Ort: Koblenz
Zeitraum: 04.11. bis 05.11.2016

Einführung

Seit der frühen Neuzeit hat sich ein wissenschaftliches Selbstverständnis formiert, das von einer grundsätzlichen Veränderbarkeit kanonisierter Wissensbestände ausgeht. In dieser Perspektive entwickeln sich verschiedenste Prozesse theoretischer Neugierde: von der experimentellen Überprüfung aristotelischer Lehrsätze oder den tele- und mikroskopischen Beobachtungen, die das Verständnis natürlicher Vorgänge vertieft und erweitert und zugleich das methodologische Selbstverständnis wissenschaftlichen Arbeitens radikal verändert haben, bis zu den explizit vorläufigen enzyklopädischen Unternehmungen, die, wie Diderot einmal konstatierte, ihren Zweck gerade dann erfüllen würden, wenn sie eine Generation später wissenschaftlich überholt wären. Doch hat es seit der Spätaufklärung nicht an skeptischen Stimmen gefehlt, welche die dominierenden mathematisch und empirisch basierten Positivismen durch alternative Erkenntnisse und Erkenntnisformen zu ergänzen, wo nicht zu ersetzen suchten und dabei in aller Regel auf ältere Wissenschaftstraditionen zurückgriffen. Analog zu konfessionellen oder lebensweltlichen Reformbewegungen scheinen auch wissenschaftliche Neuorientierungen fast regelmäßig mit einem Rückblick ad fontes und somit einer historischen Selbstreflexion einherzugehen. Zudem führt jeder Wechsel von Paradigmen, Positionen, Dispositionen des Wissens notwendig auch zu einem grundsätzlichen Wandel innerhalb der wissenschaftlichen Lehre, die einerseits auf neue Ausrichtungen oder Verzweigungen der angestammten Fächer oder Disziplinen reagiert, andererseits – wie die aktuell zahlreichen neu eingeführten Studiengänge zeigen – gesellschaftliche und politische Impulse aufnehmen und damit auch entsprechende Forschungsinteressen stimulieren kann.

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Konferenzbericht

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