IDK-Konferenz 2021

Kanonisierung und Institutionalisierung von Wissen

Ort: Marburg
Zeitraum: 05.11. bis 06.11.2021

Einführung

Verbindliche Festschreibungen von Wissensbeständen und -gebieten und damit einhergehend verbindliche Definitionen von Grundlagen, Zielrichtungen und Methoden gehören seit der Frühen Neuzeit zu den unverzichtbaren Voraussetzungen von Forschung und Lehre. Sie bestimmen damit zugleich wissenschaftliches Selbstverständnis in Anlehnung und Abgrenzung zu benachbarten sozialen Räumen und diskursiven Praktiken, die über eine Akkumulierung von symbolischem Kapital nicht selten auch den Zufluss realer Finanzströme beeinflussen. Institutionalisierung von Wissen erscheint somit als Ensemble komplexer und durchweg dynamischer Prozesse, die nicht allein von konservativen Kräften geprägt sind, sondern sich in permanenter Auseinandersetzung sowohl mit fachinternen Dissensen wie auch mit konkurrierenden religiösen oder politischen Kompetenzansprüchen legitimieren müssen. Die 9. Jahrestagung des IDK wird aus der Sicht unterschiedlicher Disziplinen und Wissenschaftskulturen die Tradierung, Archivierung und Verwaltung von Wissen im Kontext seiner fortschreitenden Vermehrung wie auch seiner politischen und sozialen Regulierung untersuchen und dabei Prozesse nachträglicher Traditionserfindungen, biographische Monumentalisierung und andere Formen wissenschaftsgeschichtlicher Mythenbildung einbeziehen.

Konferenzflyer

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Konferenzbericht

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