IDK-Konferenz 2013

Darstellungs- und Vermittlungsformen

Ort: Saarbrücken
Zeitraum: 31.10. bis 01.11.2013

Einführung

Fragen nach der Darstellung von Forschung und Forschungsresultaten stehen heute im wissenschaftlichen Diskurs an prominenter Position. Im Wettbewerb um reale Ressourcen und symbolische Kapitalien scheinen bisweilen Werbestrategien über Forschungsinteressen zu dominieren, und in der akademischen Ausbildung sind sogenannte “Schlüsselkompetenzen” zunehmend an die Stelle methodologischer (Selbst-)Reflexion getreten. Befürworter dieser Tendenzen verweisen auf die gesellschaftliche Notwendigkeit einer anschaulichen Reduktion komplexer Sachverhalte, um wissenschaftliche Arbeit einer größeren Öffentlichkeit zu vermitteln. Kritiker befürchten eine Infizierung wissenschaftlicher Arbeit und mittelfristig deren zunehmende Abhängigkeit durch versimpelnde PR-Rhetorik und intellektuelle Warenästhetik und betonen den Vorrang von wissenschaftlichen Inhalten. Häufig übersehen wird in dieser Kontroverse, dass Bedingungen und Möglichkeiten der Darstellung immer schon mit den Modalitäten von Forschung und Lehre und mit der Kanonisierung, Verwaltung und Anwendung von Wissen verbunden gewesen sind. Tatsächlich haben Darstellungsoptionen in der Geschichte der westlichen Epistême sowohl in fachinternen Auseinandersetzungen als auch in heuristischer Hinsicht bei der Neuorientierung wissenschaftlicher Fragestellungen immer wieder eine entscheidende Rolle gespielt.

Der Workshop wird die Frage der Darstellung und Vermittlung in den unterschiedlichen Wissenschaftskulturen auf unterschiedlichen Ebenen thematisieren; einbezogen werden Fragen der Heuristik und der Wissenschaftsgeschichte: Welche Rolle spielen unterschiedliche Darstellungsformen innerhalb der Forschung selbst? Lassen sich epistemologische Brüche durch den Wandel von Darstellungskonventionen erkennen? Gibt es eine (fach-)spezifische Wissenschaftsästhetik, die Methode und Erkenntnisinteressen mitbestimmt?

Konferenzflyer

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Konferenzbericht

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